Cook.3D präsentiert Prototyp
Das Wetter und die Location hätten nicht schöner sein können. Bei herrlichem Sonnenschein fand Ende August direkt an der Diepenring-Gracht in Groningen die Abschlusspräsentation des FOOD2020-Projekts Cook.3D statt. Der Projektpartner Progress Events hatte nachhaltige Unternehmer und Entscheidungsträger in die nordniederländische Stadt eingeladen, um sich gemeinsam das Projektergebnis des FOOD2020-Innovationsprojektes anzusehen.
Gut anderthalb Jahre haben insgesamt vier deutsche und niederländische Partner unter dem Dach des INTERREG-Programms FOOD2020 an dem Prototypen gearbeitet. Koordiniert wurde das Innovationsprojekt von GIQS. Partner waren das FabLab der Hochschule Ruhr-West in Bottrop, die Unternehmen VormVrij 3D aus Afferden in der Provinz Limburg und EAS GmbH aus Rheinberg sowie der Caterer Progress Events aus Groningen. Assoziiert war das FabLab der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort.
Die Besonderheit des im FOOD2020-Projekt entwickelten Prototyps liegt in seinem neuartigen Extrudiersystem, welches hauptsächlich aus Peristaltikpumpen besteht, die mit einer Art Quetschmechanismus die Lebensmittelpasten durch den Drucker leiten. Das Gerät ist somit viel einfacher zu reinigen als vergleichbare Modelle und verfügt über bessere Hygieneeigenschaften. Für die zukünftige Weiterentwicklung hat das Projektteam sich vorgenommen, den Drucker zu einem Mehrdüsensystem auszubauen. Zudem sollen weitere Sensoren zur besseren Steuerung des Drucks sowie eines zusätzlichen Kochbereichs eingebunden werden. Auch werden verschiedene intelligente Befehlsfunktionen (Sprachbefehle) hinzukommen und so die allgemeine Benutzerfreundlichkeit verbessern.
Bei der Abschlusspräsentation in Groningen führten Gaia Di Martino (Hochschule Ruhr West) und Daniele Ingrassia (Hochschule Rhein Waal) den fertigen Prototypen vor. Bereits am Vortag waren sie angereist, um gemeinsam mit der Köchin Aneta Sokolowska in der Küche des Projektpartners Progress Events diverse für den 3D-Drucker optimierte Pasten (darunter eine Zwiebelsauce, eine Basilikumsauce, eine Mayonnaise und eine Haselnussgrenache) zu entwickeln. Diese wurden während der Präsentation sowohl live gedruckt als auch als Teil der gereichten Häppchen serviert. Der Groninger Event-Caterer Progress Events hatte als Vorspeise Zwiebelsauce auf Bierbrot gereicht, welches mit Biertreber, einem Restprodukt der eigenen Bierherstellung, gebacken wurde. Anschließend gab es ein kleines Steak von der alten Rinderrasse Blaarkop aus Delfzijl mit Basilikumsauce und Brander-Mayonnaise. Als Nachspeise konnten sich die Gäste auf hausgemachte Brownies mit einer Haselnussgrenache aus selbst gebrautem Bier freuen.
FOOD2020 wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mitfinanziert durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, das niederländische Ministerie van Economische Zaken en Klimaat sowie die Provinzen Drenthe, Fryslân, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant und Overijssel. Es wird begleitet vom Programmmanagement bei der Ems Dollart Region. Leadpartner ist das DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. in Quakenbrück. Regionalpartner für die Nord-Niederlande ist NOM/TCNN.