e-H@C HUPAction

Pilotprojekt zur Krisenbeherrschung und -kommunikation

Das deutsch-niederländische Grenzgebiet zeichnet sich einerseits durch intensive Landwirtschaft und andererseits die Nähe großer Absatzmärkte in Form von dicht bevölkerten Gebieten aus. Als im Frühjahr 2011 Europa von der EHEC-Krise in Deutschland aufgeschreckt wurde, bewirkte die Verunsicherung rund um die Infizierung von Gemüse gewaltige Einbussen in der Produktion bzw. dem Handel sowie Export von Gemüse.

Quelle: ggw/fotolia.de

In den Niederlanden hatte man ungefähr zur gleichen Zeit in verschiedenen Gemüsen ESBL-Bakterien gefunden. ESBL steht für „Extended–spectrum Beta Laktamase“. Dabei handelt es sich um bestimmte Keime aus der Familie der Enterobakterien, die durch genetische Veränderung Enzyme erzeugen können, die Antibiotika unwirksam machen.

Im Verlauf der EHEC-Krise zeigte sich, dass es an einer klaren grenzüberschreitenden Kommunikation der Verantwortlichen und abgestimmten Aktionsplänen fehlte, so dass die Unsicherheit der Verbraucher im Hinblick auf den uneingeschränkten Verzehr bestimmter Produkte weiter zunahm. Zudem verursachten die EHEC Erreger zahlreiche Erkrankungen und Todesfälle.

Ziel des Projekts e-H@C HUPAction ist deshalb die Entwicklung eines Systems zur Verbesserung des Informationsaustausches innerhalb der organisatorischen Infrastruktur im Interesse einer schnelleren Detektion, eines Monitorings und der Beherrschung von EHEC und anderen human pathogenen Bakterien in der Wertschöpfungskette Gemüse in der Euregio Rhein-Waal.

An dem Projekt „e-H@C HUPAction“ beteiligen sich insgesamt acht Partner, darunter Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und Behörden aus der Provinz Gelderland, Nord- und Mittellimburg, dem niederrheinischen und weiteren nordrhein-westfälischen Gebieten mit dem Ziel, eigens auf die Grenzregion ausgerichtete Konzepte und Strategien der gemeinsamen Krisenbeherrschung und -kommunikation zu entwickeln. Neue Kooperationen sowie ein leistungsstarkes Netzwerk entlang der Grenze werden generell einen neuen Anstoß für den Verbraucherschutz, das Gesundheitswesen und die Wettbewerbsfähigkeit des Agribusiness geben.

Einteilung des Projekts

Die Ergebnisse dieses regional begrenzten Pilotprojektes könnten im Anschluss durch nationale Einrichtungen auch überregional Anwendung finden.

Neben der Projektkoordination besteht die Hauptaufgabe von GIQS in der Vorbereitung und Durchführung einer grenzüberschreitenden Krisenübung. In diesem Zusammenhang ist ein intensiver Austausch mit den Aktivitäten innerhalb des SafeGuard-Projekts vorgesehen.

Sämtliche Aktivitäten sind auf drei Arbeitspakete (AP) unterteilt, die wiederum verschiedene Unterarbeitsgruppen enthalten:

  • AP 1 Grenzüberschreitende Krisenkommunikation
  • AP 2 Untersuchungen zu den Kontaminationswegen, Infektionsprozessen sowie des Tracking und Tracings von EHEC/HUPA in der Wertschöpfungskette Gemüse
  • AP 3 Projektmanagement

Geldgeber

e-H@C HUPAction wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, dem niederländischen Ministerie van Economische Zaken sowie der niederländischen Provinz Gelderland kofinanziert. Es wird durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal begleitet.

  • Förderprogramm: INTERREG IV A
  • Budget: 2,4 Mio. Euro
  • Laufzeit: 10/12 - 06/15
  • Partner: GIQS + 7