BEL AIR

Endotoxin-Reduktion in Masthähnchenställen

Im Juni 2018 hat der Lenkungsausschuss INTERREG/ERW das Projekt BEL AIR mit einem Budget von 2,6 Millionen Euro bewilligt. Das Projekt wird vom Leadpartner GIQS koordiniert und hat sich zum Ziel gesetzt, Endotoxidemissionen in und um Geflügelmastbetrieben mit innovativen Technologien zu verringern.

Masthähnchen

Masthähnchen im modernen Stall | Quelle: buhanovskiy/fotolia.de

In und um Geflügelhaltungsbetriebe soll durch eine Verminderung von Endotoxinen in der Luft ein gesünderer Lebensraum entstehen. Endotoxine entstehen beim Zerfall von Bakterien und sind bei Menschen wie Tieren für Atemwegserkrankungen und Einschränkungen der Lungenfunktion verantwortlich. Deshalb soll ein innovatives technologisches System entwickelt werden, das die Entstehung der (Endotoxin-)Emissionen an der Quelle und somit vor allem innerhalb des Stalles angeht – idealerweise bevor diese sich in der Stallluft ausbreiten. Das Projekt soll dabei in zwei Phasen aufgeteilt werden; Analyse- und Anwendungsphase (Schaubild). Beide Phasen sollen teilweise parallel verlaufen und aufeinander aufbauen. Zum Einsatz kommen verschiedene Technologien, die am Ende der Phasen jeweils in ein neues Produkt münden.

In der Analysephase (Phase I) haben es sich die Projektpartner zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von vernetzten Sensoren die Herkunft und Entstehung von Endotoxinen im Stall besser verstehen zu lernen. Auf der Grundlage der im Projekt gewonnenen Daten und Erkenntnisse wird ein erstes neues Produkt entwickelt: Ein Monitoring- und Analysetool, das sogenannte Endotoxin Dashboard, welches auf innovative Art und Weise die Anzeige und Prognose von Endotoxinvorkommen im Stall ermöglichen wird. Mit Hilfe des Dashboards kann der Produktionszyklus wie aus einem Cockpit heraus manuell oder automatisch gesteuert werden, um kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und in diesen gezielt auf eine Reduktion von Endotoxinemissionen hinzuwirken. Jeder Nutztierhalter kann das Dashboard ohne weitere Voraussetzungen für seine Arbeit verwenden.

In der Anwendungsphase (Phase II) steht die Lösung der Endotoxinproblematik an der Quelle im Fokus, indem innovative Technologien auf Geflügelbetrieben eingeführt werden und – auch auf Basis der Erkenntnisse und Ergebnisse aus Phase I – ein integrales System zur größtmöglichen Unterbindung von Endotoxinemissionen entwickelt und erprobt wird: das Endotoxin Reduction Tool.

Projektpartner

Das auf zwei bis drei Jahre ausgelegte Projekt wird von GIQS koordiniert und gemeinsam mit elf weiteren Partnern aus der deutsch-niederländischen Grenzregion durchgeführt. Partner auf deutscher Seite sind die Mikrobiologisches Labor Dr. Michael Lohmeyer GmbH, die PTC Phage Technology Center GmbH, die Wind plus Sonne GmbH, die Rottmann Group GmbH sowie die Paul Rottmann GmbH. Auf der niederländischen Seite besteht das Konsortium aus der Stichting Aeres Groep, ZLTO (Zuidelijke Land- en Tuinbouw Organisatie), DLV Intensief Advies BV, Whysor B.V., Kewi Services B.V. sowie Jansen Poultry Equipment.

Geldgeber

BEL AIR wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, dem niederländischen Ministerie van Economische Zaken en Klimaat sowie den niederländischen Provinzen Gelderland, Limburg sowie Noord-Brabant kofinanziert. Es wird durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal begleitet.

  • Förderprogramm: INTERREG V A
  • Laufzeit: 07/18 - 06/22
  • Budget: 2,7 Mio. Euro
  • Partner: GIQS + 11