Biomasse-Fachtagung an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve
Mitte Februar fand im Rahmen des deutsch-niederländischen INTERREG V A-Projekts Food Pro·tec·ts eine Tagung zum Thema „Nutzung von Biomasse, Restströmen und Nährstoffen in Deutschland und den Niederlanden“ statt. Ziel der Veranstaltung war es, einen Überblick über Biomasse- und Nährstoffkreisläufe in der Region rund um Kleve zu bekommen sowie Potenziale zur Schließung von Kreisläufen aufzuzeigen. Diese Veranstaltung diente als erster Schritt zur Erarbeitung von gezielten Konzepten für die Region.
An der Tagung nahmen rund 30 Teilnehmer teil – darunter Landwirte, Vertreter der Futter- und Lebensmittelindustrie sowie von Behörden aus der deutsch-niederländischen Grenzregion. Zu Beginn führten vier Impulsvorträge in die Thematik ein: Dabei sprach Dennis Herzberg, Clustermanager CLIB 2021, über die Vision einer regionalen Kreislaufwirtschaft durch Vernetzung von Angebot und Nachfrage nach Biomasse. Jan Weijma von der Universität Wageningen referierte unter dem Titel „Das Ende der Nahrungskette wieder mit der Landwirtschaft verbinden“ über jüngste Entwicklungen in Wissenschaft und Anwendung. Carl-Hendrik May von der Nährstoffbörse Nordrhein-Westfalen präsentierte Beispiele für erfolgreiche Plattformen zur Förderung einer regionalen Kreislaufwirtschaft. Und Katrin Spoth vom Forschungszentrum Jülich referierte über das Akteursnetzwerk BioökonomieREVIER für eine zirkuläre Wertschöpfung im Rheinischen Revier.
Anschließend erarbeiteten die Teilnehmer einen Überblick zum derzeitigen Status der Kreislaufwirtschaft in der deutsch-niederländischen Grenzregion. Als besonders positiv wurde die bestehenden Kooperationen in den Bereichen Bildung, Beratung und Forschung sowie das Vorhandensein von Nährstoff- und Biomasseströmen eingeordnet. Allerdings gibt es, so der Tenor der Teilnehmer, bei der effizienten Nutzung dieser Ströme wie auch bei der Kommunikation des „Kreislaufkonzeptes“ noch Aufholbedarf.
Moderiert wurde die Veranstaltung durch Prof. Steffi Wiedemann, Professorin für Nutztierwissenschaften und Umweltwirkungen an der Hochschule Rhein-Waal, sowie den beiden Projektmitarbeiterinnen Bernou van der Wiel und Sabine Neuberger. Als nächster Schritt sollen im Projekt verschiedene Szenarien für Kreislaufwirtschaft in der Grenzregion erarbeitet werden.
Food Pro·tec·ts wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, des MWIDE NRW und der Provinzen Gelderland, Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.
Das genaue Tagungsprogramm finden Sie hier.